Johannes (Don) Bosco

ist ohne Zweifel der Heilige dieser Wochen. Steht doch das Don-Bosco-Haus in diesen Wochen im Zentrum unseres gastfreundlichen Gemeindelebens und er schaut die ganze Zeit von der Wand aus in diesen Saal, wo ganz im Sinne des Heiligen, der Fröhlichkeit ausströmte und Fröhlichkeit wollte, munteres Treiben herrscht. Die ein-fühlsamen Worte, die hier gesprochen werden, sollen den Zuhörenden ins Herz gehen. Solches wird er gern vernommen haben. Für ihn war im fröhlichen Tun der Erziehungsaspekt absichtsvoll hinterlegt. Das ist besser als drohen und moralisieren. So hat er bei vielen die Entfaltung ihrer Persönlichkeit gefördert und Freunde gewonnen.
Vor 135 Jahren ist er am 31.01 gestorben, weshalb dieses Datum sein Namensgedenktag ist.

Pfarrer Martin Schwer

Der heilige Meinrad (Gedenktag ist der 21.01.)

Der heilige Meinrad, Gedenktag ist der 21.01., lebte im 9. Jahrhundert, also vor rund 1200 Jahren. Das ist eine lange Zeit und seither hat sich vieles verändert. Dennoch hat sein Leben eine Botschaft für uns Menschen des 21. Jahrhunderts. Meinrad wurde kurz vor 800 im Sülchgau (bei Rottenburg am Neckar) geboren. Seine Familie entstammt dem alemannischen Adel. Seine Eltern sandten ihn früh zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau. Meinrad zeichnete sich im Studium der Heiligen Schrift aus, wurde mit 25 Jahren Diakon und dann Priester. 823 wählten die Reichenauer Mönche Erlebald zu ihrem Abt. Er war ein Onkel Meinrads und riet diesem wenig später, die Gelübde als Benediktinermönch abzu-
legen. In seiner «Vita» wird Meinrad mit allen Eigenschaften eines guten
Benediktinermönchs geschildert: «Er gab sich alle erdenkliche Mühe, die Gelübde zu halten, immer zum Gehorsam bereit, streng im Fasten, unermüdlich im Gebet, großzügig in Werken der Liebe, vor allem aber demütig den Brüdern zugeordnet.»

An den Zürichsee und in die Einsamkeit
Bald sandte Abt Erlebald den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch bald verspürte Meinrad eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler auf den «Etzel» am Südufer des Zürichsees.
Weil dort zu viele Ratsuchende den Einsiedler in Anspruch nahmen, zog Meinrad um 835 tiefer in den «Finstern Wald», damit ihm mehr Zeit für Gott, für das Gebet und die heilige Lesung blieb. Er errichtete seine Einsiedelei am Rand einer kleinen Ebene im Wald. Der Ort war schwer zugänglich und im Winter bitterkalt. Hier verbrachte Meinrad 26 Jahre. Anfechtungen blieben ihm auch im abgelegenen Hochtal nicht erspart. Er pflegte das Fasten, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn in der Einsamkeit besuchten. Vor allem machte er auch hier seinem Namen alle Ehre: Meinrad, alemannisch „Meginrat“ bedeutet nämlich «großer Ratgeber».

«Märtyrer der Gastfreundschaft»
Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, gab ihnen aber zu verstehen, dass er sie durchschaute. Darauf erschlugen sie ihn und ergriffen die Flucht, wurden aber von den beiden Raben Meinrads bis nach Zürich verfolgt. Dort wurden sie erkannt, verurteilt und hingerichtet. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück. Seit 1984 ruht sein Haupt in einem silbernen Reliquiar im Hauptaltar der Klosterkirche.
Neuerdings gibt es einen Fahrrad-pilgerweg [https://meinradweg.com] mit dem Namen „Meinradweg“. Er beginnt bei der Sülchenkirche bei Rottenburg, der Taufkirche des heiligen Meinrad, führt über die Erzabtei Beuron zum Weltkulturerbe Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen zum größten Wallfahrtsort der Schweiz, dem Kloster Einsiedeln.
Die rund 275 Kilometer des Meinradwegs lassen sich in vier Tagesetappen meistern. Die erste Etappe nach Beuron lässt sich dabei durch eine Übernachtung in Hechingen aufteilen. Die zweite Etappe führt von Beuron an den Bodensee, wo die Stadt Radolfzell, das Kloster Hegne und die Insel Reichenau die Fahrradpilger erwartet. In der dritten Etappe geht es nach Konstanz mit seinem Münster und weiter über die Landesgrenze in den Schweizer Kanton Thurgau, zum Kloster Fischingen als Ziel. Die letzte Etappe von Fischingen nach Einsiedeln ist aufgrund von zwei Passhöhen dann die anspruchsvollste. Doch werden die Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m.ü.M.) und auf dem Etzelpass (950) mit wunderbaren Ausblicken belohnt.
Der heilige Meinrad gilt als „Märtyrer der Gastfreundschaft“. So lädt der Meinrad-weg mit seinen Klöstern und Radweg-kirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. Anhand der mittelalterlichen Vita des Heiligen können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen: Meinrads Lebensstationen geben den Routenverlauf vor. Der Meinradweg möchte eine zeitgemäße Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein und an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs unter anderem auch durch den Martinusweg lebendig ist.
Hinter dem Meinradweg steht ein Projektteam aus Mitarbei-tenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg i. Br. und dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz.
Quellen: meinradweg.com; Gregor Mose

Antonius, Mönchsvater in Ägypten (17. Januar)

Antonius, der bald nach seinem Tod den Beinamen der Große bekam, wurde um 250 geboren. Mit 20 Jahren traf ihn die Bibelstelle vom reichen Jüngling mitten ins Herz: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe deinen Besitz und gib ihn den Armen; und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!“ (Mt 19,21).
Antonius verkaufte tatsächlich seinen ganzen Besitz, versorgte seine Schwester, verteilte das übrige Geld unter den Armen und zog in die Wüste, um als Einsiedler in radikaler Armut, Schweigen und Askese zu leben. Auf der Suche nach noch größerer Einsamkeit flüchtete sich Antonius in ein ehemaliges Felsengrab und weiter auf einen Berg jenseits des Nils, wo er der Überlieferung nach zahllose Kämpfe mit Dämonen und quälende Visionen und Versuchungen überstand.
Nur zweimal soll er diese Abgeschiedenheit verlassen haben: um das Jahr 311 stand er in Alexandria verfolgten Christen bei, und nach dem Konzil von Nizäa reiste er wiederum nach Alexandrien, um auf Bitten seines Freundes, des Kirchenvaters Athanasius, gegen den Arianismus zu predigen.
Antonius blieb nicht allein in der Wüste. Der von vielen als Ratgeber geschätzte Einsiedler wurde oft besucht. Viele Mönche kamen und suchten bei ihm Rat, einige blieben. Sie wählten ebenfalls das Eremitenleben. So entstand die erste Gemeinschaft von Einsiedlern und, als diese um eine Niederlassung eine erste Mauer zogen, das erste Kloster – der Ursprung allen klösterlichen Lebens. Darum gilt Antonius als Begründer des christlichen Mönchtums.
Seine Verehrung breitet sich seit dem 5. Jahrhundert auch im Abendland aus. 
Er ist Namensgeber für das „Antoniusfeuer“, einer Seuche, die sich durch einen vorwiegend im Roggen wachsenden giftigen Getreidepilz (Mutterkorn) verbreitete: Die Vergiftungen führten zu Wahnvorstellungen, Krämpfen, Atemlähmung und Kreislaufversagen. Im 11. Jahrhundert wurde zur Pflege der Kranken der Antoniterorden gegründet, der sich in ganz Europa verbreitete. Er baute rund 370 Hospitäler. Das für uns bekannteste wohl in Colmar, für das Matthias Grünewald den Isenheimer Altar schuf. An ihm konnten sich die Kranken aufrichten. In dem mit Schmerzen leidenden Christus konnten sie ihre Schmerzen wiederfinden. Er teilt unser Leben, unseren Schmerz und so konnten die Kranken sich im Anblick des Leidenden vom Glauben trösten lassen. Und sicher auch von den Motiven des von seinen Visionen geplagten Antonius (siehe. der entsprechende Altarflügel). Wenn, wie in Altoberndorf Corona-Masken am Christbaum hängen, könnten wir den Sinn des Glaubens an Gottes Menschwerdung als Erweis der Solidarität Jesu im Kranksein und Leiden in unseren Tagen ebenso begreifen.
Die Antoniter erhielten als Gegenleistung für die Krankenpflege das Recht, das „Antoniusschwein“ auf Kosten der Allgemeinheit frei laufen zu lassen und mit einem Glöckchen zu kennzeichnen. Immer am Antoniustag wurde eines der Tiere für die Kranken geschlachtet. Pfarrer Martin Schwer

Heiliger Sebastian!

Der Gedenktag der heiligen Sebastian ist der 20. Januar. Er wurde in Gallien geboren, aber seine Eltern stammten aus Mailand, Italien, und er wuchs in dieser Stadt als Christ auf. In dem Wunsch, anderen Christen zu helfen, die vom heidnischen Kaiser Diokletian verfolgt und getötet wurden, ging Sebastian im Jahr 283 nach Rom und trat in die Armee ein. Er wurde Offizier und Liebling des Kaisers, aber natürlich war ihm nicht bekannt, dass Sebastian Christ war. Der Kaiser machte ihn schließlich zum Hauptmann einer Kompanie der Prätorianer Wachen, was eine beträchtliche Würde war. In dieser Position bekehrte Sebastian viele zu Jesus. Er half zahlreichen Menschen, sich tapfer dem Martyrium zu stellen. Der heilige Sebastian wird immer als durchbohrt mit Pfeilen oder zumindest mit einem Pfeil dargestellt. Er ist der Schutzpatron der Soldaten, insbesondere der Bogenschützen und Waffenschmiede. Er wird auch gegen die Pest angerufen, weil er unter anderem Rom 680, Mailand 1575 und Lissabon 1599 vor dieser schrecklichen Krankheit geschützt hat.
Pfarrer Simeon